Dozenten:
Robert Kaller (Master of Fine Arts)
Britta Endemann (Bildhauerin)
"Kunst ist keine Beschäftigung. Kunst beschäftigt immerwährend den Künstler"
Willi Baumeister
Das Modul der "Kunstwerkstatt 23", dem Aufbaustudiengang der Mosaikbauschule Dortmund
( https://www.mosaikbau-schule.de/kunstwerkstatt ) begann mit einer meditativen Übung, die wir auch profan den "sprechender Stein" nennen könnten.
Jeder Student*in sucht sich dabei ein eigenes Material und einen Stein zum Dialog aus.
Die Studenten*innen der Kunstwerkstatt 23 gehen dabei einen speziellen Weg der künstlerischen Selbsterkenntnis, der oft absichtliche "Haken schlägt", um vom Gefühl zum Verstand und wieder zurück ins konkrete Tun zu gelangen.
Dozentin dieser Übungen ist die Bildhauerin und Glaskünstlerin Britta Endemann.
Inneres Ziel ist es dabei, zu einer möglichst unverfänglichen reinen Form der künstlerischen Qualitätswahrnehmung zu erlangen.
Diese Übung mündete heute ins konkrete Tun "Fusing", bei dem man farbige Glaselemente in unterschiedlichen Körnungen und Zustände, als Stange, als Geflecht, als Puder, als grobkörniges Kristall malerisch vermischt und in einem speziellen "Fusing Ofen" bei sehr hohen Temperaturen verschmilzt.
Hierbei entstehen brillant leuchtende Farbverläufe, ineinander verflossene Formabwicklungen und freie künstlerische Variationen.
Beeindruckend ist beim Fusing die Transformation des an sich profanen Glasmaterials in künstlerische Kompositionen anderer Art, vergleichbar der Verwandlung einer Raupe zum Schmetterling.
Das Glasmaterial erzeugt eine spezielle leuchtende Farbigkeit, die sich in Zusammenhang mit Licht enorm steigert.
Diese Transparenz kann ich beim Schmelzvorgang durch die Komposition der Materialien steuern.
Die Ergebnisse kann man für sich stehen lassen oder auch später als Teil einer neuen mosaizistischen Komposition verwenden, die sich wiederum in einem weiteren künstlerischen Prozess mit anderen Materialien verbindet.
Der Unterschied des Aufbaustudiums ( siehe auch : https://www.mosaikbau-schule.de/kunstwerkstatt )
zum Grundstudium ( siehe auch : https://www.mosaikbau-schule.de/studiengang ) liegt auch in der Arbeitsweise.
In der Kunstwerkstatt können eigenständige künstlerische Intentionen der Studenten*innen stärker ausgelebt werden und sich innerhalb einer Gruppe auch durchaus widersprechen.
Basis dafür sind dabei natürlich ein grundsätzlich künstlerisch handwerkliches Basiswissen!
Das macht das künstlerische Suchen und Forschen nur umso interessanter und anspruchsvoller.
In diesem Modul sind sich alle ausnahmsweise einmal einig:
Die Begeisterung der Studenten*innen für das "Fusing" war so gewaltig, alle die Gestaltungsarbeiten an jeweils selbstentworfenen mehrteiligen Glaskompositionen fortsetzen.
Hier kann nun jeder Student*in seinen eigenen künstlerischen Ideen in der sehr speziellen Technik der Glasverschmelzung nachgehen.
Es wird dabei farbloses und farbiges Glas geschnitten, geformt, es werden Farbklänge und Bilder komponiert!
Das Material hat eben eine ganz eigene Faszination!
Beim Öffnen des ersten Ofens mit fertigen Glasschmelzergebnissen flossen regelrechte Freudentränen, angesichts der Brillanz und Schönheit, der lichtvollen Ausstrahlung der geschmolzenen Glasflächen.
Im nächsten Jahr soll es dann endlich ein Ausbildungsmodul "Fusing" in der Mosaikbauschule Dortmund geben.
Ein großer Fusing Ofen ist bereits gefunden und soll im Winterhalbjahr in der Mosaikbauschule installiert werden.
Der Dozent für Glaskunst, Markus Klein, bastelt bereits schon an einem Ausbildungskonzept für ein künftiges Ausbildungsmodul "Fusing" an der Mosaikbauschule Dortmund.
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