"Skulptur ist die Kunst der Buckel und Löcher, die Kunst, die Formen im Spiel von Licht und Schatten darzustellen." (Edouard Trier) Unter der Anleitung von Robert Kaller (Bildhauer und M.F.A.) findet Mitte August unser 12. und finales Ausbildungsmodul des Studiengangs 2019/2020 statt bei dem es – zum krönenden Abschluss – um die Erstellung einer Mosaikskulptur geht.
In einer Einführung werden zunächst Grundprinzipien des plastischen Arbeitens und Grundgesten der Skulptur besprochen und erörtert. Dabei liefern Beispiele aus der zeitgenössischen Kunst sowie Skulpturen mit Mosaik aus der Kunstgeschichte und im öffentlichen Raum interessante Beispiele und vermitteln den Wandel in die Abstraktion im Verlauf des 20. Jahrhunderts.
Der praktische Teil beginnt sodann mit Entwürfen in Ton, zeichnerischen Skizzen und der Übertragung auf ein Modell. Schablonen werden erstellt, es wird geschnitten und geraspelt. Die Rohlinge sind nun fertig und nach einem ereignisreichen 1. Tage herrscht bedeutungsvolle und erwartungsvolle Stille im Atelier.
Am 2. Tag setzt ein Ringen um Form und Fläche, Oben und Unten, Schwere und Leichte, Bewegung und Ruhe, Licht und Schatten ein. Jeder Student setzt hierbei seine eigene künstlerische Idee um. Im zunächst subtraktiven Verfahren wird das Grundmaterial – ein Styrodurblock – bearbeitet um anschließend – im additiven Verfahren – mit Modelliermasse in die konkrete endgültige Form gebracht zu werden. Form und Material, Flächenspannung und Verputz: Ein stetiges Bestreben um ein gutes und überzeugendes Ergebnis setzt ein.
Durch das Mosaik, welches wir anschließend aufbringen, beginnen die kraftvollen plastischen Formen eine Anhaftung von Seele zu bekommen. Zuviel oder zu wenig, geordnet oder ungeordnet? Hier werden wichtige Erfahrungen gemacht. Flächen und Volumina bedecken sich mit farbigen Mosaiken, dehnen sich aus, ziehen sich zusammen, entfalten Lebenslust und Farbenfreude …. werden magisch!
In unserer Feedbackrunde reflektieren wir nach diesem letzten 12. Ausbildungsmodul das Studienjahr. Auch wenn ein wenig Wehmut aufkommt, freuen sich alle auf die gemeinsame Vorstellung ihrer Abschlussarbeiten Ende September.
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