Die Studenten des 8. Jahrgangs der Mosaikbauschule erüben im 2. Ausbildungsmodul ein „uraltes mosaizistisches" Umsetzverfahren.
Die Mosaikbauschule Dortmund ist die einzige Ausbildungsstätte weltweit, die diese uralte Mosaikbautechnik noch unterrichtet.
Inhaltlich beschäftigt sich das zweite Ausbildungsmodul des 8. Jahrgangs der Mosaikbauschule Dortmund mit dem Thema Farbe, Linie und Struktur.
Vom Entwurf zum fertigen Mosaik im "Umkehrverfahren" mit Ton und Sand in einem Holzkasten.
Dabei wird ein Mosaik erstellt, das so fein gearbeitet ist, dass man es nicht mehr direkt setzen kann und das nun verklebt mit Ton, dann gewendet und von der Rückseite aus vergossen wird.
Es geht um ein stabiles witterungsbeständiges Mosaikherstellungsverfahren einer technisch und handwerklich anspruchsvollen Mosaikgestaltung, die in einem mehrschrittigen Umkehrverfahren in einem speziellen Betonbett umgesetzt wird.
Diese Methode ermöglicht es obendrein präzise plastische Flächen mosaizistisch zu gestalten.
In der ersten Entwurfsphase setzt man das Mosaik in ein Sandbett, übergießt den fertigen Entwurf bündig mit Ton, verschließt die Kombination mit einem Deckel, dreht sie komplett um, öffnet ihn anschließend und entfernt den Sand.
Man sieht dann sein eigenes Mosaik "von unten“!
Hierbei kann man erneut das Fugenbild prüfen und korrigieren.
Anschließend wird die Fläche, in der der Sand war, mit flüssigem Beton, einschließlich einer Armierungsmatte und eingefügten Haken, vergossen.
Dann wendet man den Rahmen erneut und entfernt den Ton von der fertigen Mosaikfläche.
Das Endergebnis ist ein stabiles Mosaik mit anspruchsvoller Gestaltung und Fugenbild das außen und innen bündig dank der eingegossenen Haken auf der Rückseite an die Wand gehängt werden kann und Wind und Wetter samt extremen Temperaturen standhält.
Der gesamte Vorgang findet in einem vorher dafür gebauten Rahmen statt, den man beidseitig mit einem Deckel verschließen kann.
Eine komplexe Fertigungslogistik mit Elementen der Kunst und des Handwerks.
Die Studenten schauen abschließend staunend auf die farbigen Mosaikübungen, die beim Umkehrverfahren zunächst dem Blick entzogen werden, um sich dann wieder aus dem Lehm, der mit Wasser entfernt wird, ans Licht hervorzudrängen...
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