Schon unser erstes Studienjahr 2015/2016 hatte als Ziel der Studienreise Ravenna gewählt. Und auch in diesem Jahr geht es über Pfingsten wieder dorthin.
Zur Vorbereitung auf die Kunstreise, deren Betreuer in diesem Jahr die zertifizierte Mosaikkünstlerin unseres Studienjahrgangs 2016/2017 Claudia Meulenberg und Patrizia Antonietta Bellati (Kulturphilosophin) sind, beschäftigen wir uns im Rahmen des 9. Ausbildungsmoduls auch intensiv mit dieser kunsthistorischen Stadt. Thema sind - neben den Mosaiken - die wechselhafte Geschichte der Stadt und der dortigen Mosaikkunst mit Schwerpunkt auf das 5. bis 7. Jahrhundert n. Chr., die Biografie von Galla Placidia und die dort wahrnehmbare Durchdringung einer nordischen, individualisierten Kunstidee mit dem antiken römischen Kunsthandwerk und formalisiertem Kunstverständnis.
Die Bedeutung der Farbe Blau, des Goldhintergrundes und des Goldgrüns in seinen jeweiligen religiös philosophischen Bezügen wird erörtert. Wir studieren das urchristliche arianische Christusverständnis, welches den ostgotischen Mosaikgestaltungen zugrunde liegt, deren Wurzeln sich bis in den hohen Norden in Ornamentik und Architektur wiederfinden lassen.
Zudem beschäftigen wir uns mit der Person von Theoderich dem Großen, den wir aus der deutschen Mythologie und Sagenwelt als Dierich von Bern kennen. Der Einfluss der byzantinischen und später römisch-katholischen Kirche, die - soweit möglich - später die ostgotischen Mosaiken entfernen ließ, um sie durch die eigene Christusauffassung und Ideologie zu ersetzen, dokumentiert die Bedeutung von Kunst als Teil einer geistigen Evolution und realer Machtausübung.
Wir wünschen Euch allen eine erlebnis- und erkenntnisreiche Reise mit vielen wunderbaren Eindrücken und Momenten!